NWR schafft umfassende Transparenz zu unterschiedlichen Positionen zu erneuerbarem synthetischem Erdgas
Berlin, 27.03.2025 – Der Nationale Wasserstoffrat (NWR) hat ein Informations- und Grundlagenpapier über erneuerbares synthetisches Erdgas, sogenanntes E-SNG, veröffentlicht. Der NWR stellt die unterschiedlichen Perspektiven und Positionen zu E-SNG systematisch einander gegenüber und möchte damit einen Beitrag zur Strukturierung und Fokussierung der Diskussion zu E-SNG leisten.
E-SNG ist eine Option zur Defossilisierung des Energiesystems und damit zum Erreichen des Klimaschutzzieles Klimaneutralität. Die Diskussion um E-SNG ist kontrovers und wird teilweise zu diffus geführt. Der Zweck des Papiers besteht darin, die unterschiedlichen Positionen transparenter zu machen, um die notwendigen politischen Entscheidungen auf eine bessere Argumentationsbasis zu stellen.
Der NWR stellt jeweils entlang der Dimensionen Technische Reife, Wirkungsgrad der Umwandlung, Technische Notwendigkeit und Bedarf, Mengenverfügbarkeit, Ökologische Perspektive, Ökonomische Perspektive die unterschiedlichen Positionen zu E-SNG einander gegenüber, ohne diese zu bewerten.
Die Herstellung von E-SNG basiert im Wesentlichen auf der Synthese von grünem Wasserstoff, der durch Elektrolyse mit erneuerbarem Strom gewonnen wird, und Kohlenstoffdioxid (CO2). Durch die Methanisierung entsteht Methan (CH4), der Hauptbestandteil von Erdgas. Ein entscheidender Vorteil von E-SNG liegt damit in seiner direkten Kompatibilität mit der bestehenden Erdgasinfrastruktur. Es kann fossiles Erdgas ohne technische Anpassungen in Anwendungen und Verteilnetzen ersetzen. Für die Klimaneutralität von E-SNG ist das Schließen des CO2-Kreislaufs bzw. die Wahl der CO2-Quelle von zentraler Bedeutung. Herausforderungen bei der großvolumigen Nutzung der Übergangsoption E-SNG bestehen unter anderem darin, dass Freisetzungen des hochwirksamen Klimagases Methan vermieden werden müssen und eine rasche Transformation in Richtung Wasserstoff verzögert bzw. verhindert werden könnte.
Das Informations- und Grundlagenpapier „Einordnung von erneuerbarem synthetischem Methan (E-SNG)“ steht hier sowie auf der Seite Informations- und Grundlagenpapiere als Download bereit.
Der Nationale Wasserstoffrat
Mit der Verabschiedung der Nationalen Wasserstoffstrategie hat die Bundesregierung am 10. Juni 2020 den Nationalen Wasserstoffrat berufen. Der Rat besteht aus 26 hochrangigen Expertinnen und Experten der Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, die nicht Teil der öffentlichen Verwaltung sind. Die Mitglieder des Wasserstoffrats verfügen über Expertise in den Bereichen Erzeugung, Forschung und Innovation, Dekarbonisierung von Industrie, Verkehr und Gebäude/Wärme, Infrastruktur, internationale Partnerschaften sowie Klima und Nachhaltigkeit. Der Nationale Wasserstoffrat wird geleitet durch Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG und Parlamentarische Staatssekretärin a. D.
Aufgabe des Nationalen Wasserstoffrats ist es, den Staatssekretärsausschuss für Wasserstoff durch Vorschläge und Handlungsempfehlungen bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der Wasserstoffstrategie zu beraten und zu unterstützen.
Alle Veröffentlichungen des NWR stehen hier als Download bereit.