Fachkräfte im Bereich Wasserstoff: NWR legt Handlungsempfehlungen zur Fachkräftegewinnung vor
Der Nationale Wasserstoffrat hat am 04.11.2022 ein neues Informations- und Grundlagenpapier veröffentlicht, welches konkrete Handlungsbedarfe zur Fachkräftesicherung im Bereich Wasserstoff aufzeigt.
Der vor uns stehende Transformationsprozess hin zu einer auf Wasserstoff basierenden Gesellschaft und Industrie kann nur in der gewünschten Geschwindigkeit sowie wirtschaftlich erfolgreich bewältigt werden, wenn Fachkräfte im ausreichenden Maße zur Verfügung stehen. Es werden Fachkräfte aus allen Ausbildungsbereichen vom Facharbeiter, Techniker und Meister über Ingenieure und Wissenschaftler benötigt, die entsprechende Kompetenzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette in den maßgeblichen Sektoren – Erzeugung, Infrastruktur, Anlagen, Industrie (insb. Stahl- und Chemieindustrie), Wärmeversorgung, Mobilität & Logistik - mitbringen.
Eine Sicherung des Fachkräftebedarfs kann nur mit gezielter Nachwuchsförderung gelingen. Voraussetzung dafür ist die Stärkung der MINT-Fächer in der Schule bspw. durch die Etablierung einer Infrastruktur für modernes Experimentieren. Es sind keine neuen Bildungsgänge und Programme im Bereich der Aus- und Weiterbildung erforderlich, vielmehr müssen die bestehenden Systeme gestärkt werden. Dies kann durch die bedarfsorientierte Integration von zusätzlichen Modulen und Schulungen auf Fach- und Sachebene erfolgen. Neben einem stärkeren Fokus auf duale Studiengänge und Interdisziplinarität im Bereich der universitären Ausbildung ist auch die internationale Suche nach Nachwuchskräften ein wichtiges Instrument der Bedarfssicherung. Grundsätzlich sollten die bestehenden Möglichkeiten der Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung im Bereich der Wasserstoffwirtschaft beworben werden, z.B. durch eine bundesweite Kampagne, welche die Attraktivität und die Zukunftsfähigkeit der Wasserstoffwirtschaft unterstreicht.
Das "Informations- und Grundlagenpapier des NWR zu Fachkräfte im Bereich Wasserstoff: Handlungsbedarfe" steht hier und auf der Seite Grundlagen- und Informationspapiere als Download bereit.
Der Nationale Wasserstoffrat
Mit der Verabschiedung der Nationalen Wasserstoffstrategie hat die Bundesregierung am 10. Juni 2020 den Nationalen Wasserstoffrat berufen. Der Rat besteht aus 26 hochrangigen Expertinnen und Experten der Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, die nicht Teil der öffentlichen Verwaltung sind. Die Mitglieder des Wasserstoffrats verfügen über Expertise in den Bereichen Erzeugung, Forschung und Innovation, Dekarbonisierung von Industrie, Verkehr und Gebäude/Wärme, Infrastruktur, internationale Partnerschaften sowie Klima und Nachhaltigkeit. Der Nationale Wasserstoffrat wird geleitet durch Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG und Parlamentarische Staatssekretärin a. D.
Aufgabe des Nationalen Wasserstoffrats ist es, den Staatssekretärsausschuss für Wasserstoff durch Vorschläge und Handlungsempfehlungen bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der Wasserstoffstrategie zu beraten und zu unterstützen.
Alle Veröffentlichungen des NWR stehen hier als Download bereit.