NWR begrüßt die EU-Verordnung zur Zertifizierung von CO2-armem Wasserstoff
Der Nationale Wasserstoffrat (NWR) hat eine Stellungnahme zur geplanten EU-Verordnung über die Zertifizierung von CO2-armem Wasserstoff veröffentlicht. Der NWR begrüßt den Vorstoß der Europäischen Kommission als wichtigen Schritt zum schnellen Aufbau eines Wasserstoffmarktes, sieht aber noch Optimierungsbedarf bei einigen Aspekten.
Mit dem vorgelegten Entwurf zur Methodologie zur Berechnung der Treibhauseinsparungen von CO2-armem Wasserstoff werden weitere Herstellungsrouten für Wasserstoff geregelt. Diese entsprechen zwar nicht den relativ engen Anforderungen an erneuerbaren Wasserstoff, können aber trotzdem signifikante Beiträge zur Emissionsminderung leisten. In seiner Stellungnahme erklärt der NWR, dass der Delegierte Rechtsakt damit eine wichtige regulatorische Lücke für den Hochlauf schließt. Gerade für die Anfangsphase des Markthochlaufs sind pragmatische und lernorientierte Ansätze aus Sicht des NWR notwendig. Die Zertifizierungskriterien gilt es international anschlussfähig und praxistauglich zu gestalten. Verbesserungspotenzial am vorgelegten Entwurf sieht der NWR bei der flexibleren Bewertung der CO2-Last von Netzstrom, der Verwendung projektspezifischer Daten für die Vorkettenemissionen zum Beispiel mit Blick auf Methanleckagen sowie der Möglichkeit Power-Purchase-Agreements (PPA) für kohlenstoffarmen Strom abzuschließen.
Die Stellungnahme „Zertifizierungskriterien für CO2-armen Wasserstoff“ steht hier und unter Stellungnahmen als Download bereit.
Der Nationale Wasserstoffrat
Mit der Verabschiedung der Nationalen Wasserstoffstrategie hat die Bundesregierung am 10. Juni 2020 den Nationalen Wasserstoffrat berufen. Der Rat besteht aus 26 hochrangigen Expertinnen und Experten der Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, die nicht Teil der öffentlichen Verwaltung sind. Die Mitglieder des Wasserstoffrats verfügen über Expertise in den Bereichen Erzeugung, Forschung und Innovation, Dekarbonisierung von Industrie, Verkehr und Gebäude/Wärme, Infrastruktur, internationale Partnerschaften sowie Klima und Nachhaltigkeit. Der Nationale Wasserstoffrat wird geleitet durch Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG und Parlamentarische Staatssekretärin a. D.
Aufgabe des Nationalen Wasserstoffrats ist es, den Staatssekretärsausschuss für Wasserstoff durch Vorschläge und Handlungsempfehlungen bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der Wasserstoffstrategie zu beraten und zu unterstützen.
Alle Veröffentlichungen des NWR stehen hier als Download bereit.