Stellungnahme zur Hafenstrategie der Bundesregierung: Hafeninfrastruktur für den Wasserstoffimport als nationale Aufgabe nachhaltig vorantreiben

Häfen sollen zu Knotenpunkten für die Energiewende werden, als Umschlagplatz für Energieimporte und als Energie-Hubs für Wasserstoff und seine Derivate mit Anknüpfung an die inländischen Infrastrukturen. Für die Umsetzung der skizzierten Maßnahmen sieht der NWR dringenden Handlungsbedarf bei der Konkretisierung und der Koordinierung.

Die Strategischen Ziele der Hafenstrategie unterstützen die Transformation der Energie- und Rohstoffimporte und stellen wichtige Weichen für die Entwicklung der Hafenstandorte in Deutschland. Mit einer standortübergreifenden Bedarfsanalyse sollten aus Sicht des NWR einerseits die Voraussetzungen bestimmt werden, die Häfen als Umschlagplätze erfüllen sollen und andererseits ein Abgleich der benötigten Hafeninfrastruktur mit den jeweiligen Import- und Infrastrukturprojekten vorgenommen werden, sodass ein effizienter Transport von Wasserstoff und dessen Derivaten gewährleistet wird.

Die Transformation der Häfen bedarf zudem einer weiteren Konkretisierung der Hafenstrategie durch Zielvorgaben, Zeitpläne und eine klare Finanzierungsstrategie. Die erfolgreiche Ertüchtigung unserer Häfen für den Wasserstoffimport erfordert erhebliche Investitionen, welche von Bund und Ländern gemeinsam getragen und mit alternativen Finanzierungsmodellen umgesetzt werden sollten. Auch vereinfachte Genehmigungsverfahren sind zu prüfen.

Der Nationale Wasserstoffrat fordert die Bundesregierung auf, nun konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die Ziele der Strategie erfolgreich umzusetzen und die Häfen zu nachhaltigen und erfolgreichen Knotenpunkten für die Energiewende zu entwickeln.

Die Stellungnahme zur Hafenstrategie der Bundesregierung steht hier und unter Stellungnahmen als Download bereit.

HAFENSTRATEGIE (PDF, 63,5 KB)

Der Nationale Wasserstoffrat

Mit der Verabschiedung der Nationalen Wasserstoffstrategie hat die Bundesregierung am 10. Juni 2020 den Nationalen Wasserstoffrat berufen. Der Rat besteht aus 26 hochrangigen Expertinnen und Experten der Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, die nicht Teil der öffentlichen Verwaltung sind. Die Mitglieder des Wasserstoffrats verfügen über Expertise in den Bereichen Erzeugung, Forschung und Innovation, Dekarbonisierung von Industrie, Verkehr und Gebäude/Wärme, Infrastruktur, internationale Partnerschaften sowie Klima und Nachhaltigkeit. Der Nationale Wasserstoffrat wird geleitet durch Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG und Parlamentarische Staatssekretärin a. D.

Aufgabe des Nationalen Wasserstoffrats ist es, den Staatssekretärsausschuss für Wasserstoff durch Vorschläge und Handlungsempfehlungen bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der Wasserstoffstrategie zu beraten und zu unterstützen.

Alle Veröffentlichungen des NWR stehen hier als Download bereit.